Welttag der Patientensicherheit 2024: Diagnosesicherheit im Fokus
Der Welttag der Patientensicherheit 2024 steht unter dem Motto „Diagnosesicherheit“. Doch wie erhält man eine sichere Diagnose? Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., spricht darüber im Interview bei webtvcampus:gefragt.
Die Folgen von Diagnose-Fehlentscheidungen seien weitreichend, Fehldiagnosen würden zu ineffektiven Therapien, falschen Medikamenteneinsätzen und negativen gesundheitlichen Auswirkungen und Nebenwirkungen führen. Zudem seien sie durch zusätzliche MRT-, CT- und Labor-Untersuchungen eine erhebliche ökonomische Belastung für das Gesundheitssystem. Dr. Hecker betont, dass das Vertrauen von Patientinnen und Patienten in Ärztinnen und Ärzte dennoch nicht leiden dürfe. Auch wenn „Fehler passieren. Denn Menschen machen Fehler!“, so Hecker. Daher gibt es das bereits etablierte Zweitmeinungsverfahren, das das Risiko von Fehldiagnosen minimiere.
Weil trotz umfangreichen Faktenwissens und wissenschaftlicher Kenntnisse Fehler in der Diagnosestellung auftreten könnten, sei eine verstärkte Sicherheitskultur erforderlich. Mehr Austausch – über Fehler sprechen – Transparenz und die Dokumentation von Fehlern, einschließlich der sogenannten „Never Events“ – Ereignisse, die nicht passieren dürfen – seien entscheidend. Darüber hinaus spielten heute Künstliche Intelligenz, Algorithmen und die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle und helfen die Patientensicherheit weiter zu verbessern.